Artikel SZ vom 21.11.2024
Kathrin Krüger

Die Birken-WG wird Wirklichkeit
Am 1. Dezember nachmittags laden Frank und Ellen Schallschmidt-Mietzsch in Ebersbach zum Tag der offenen Tür ein. In zwei Jahren soll ihr Projekt einzugsbereit sein.
Ebersbach. Es ist ein ehrgeiziges Vorhaben: Das Ehepaar Mietzsch will ein Lebens-Wohnprojekt für Menschen mit und ohne Assistenzbedarf auf dem Dorf etablieren: die Birken-WG. WG steht für Wohngemeinschaft und ist benannt nach dem Birkenweg, auf dem die Ebersbacher leben. Seit 2022 bereiten die Steuerberaterin und der Betreiber des Radeburger Kulturbahnhofs die Inklusions-Wohngemeinschaft vor. Dazu wollen sie ihr Bauernhaus von 1884 für mehrere Wohnbereiche umbauen. Ellen Schallschmidt-Mietzsch und Frank Mietzsch werden dafür in ein kleines neues Auszugshaus ziehen, für das sie bereits die Baugenehmigung haben.
Ihr Sohn Oliver, jetzt 20 Jahre alt, war der Anstoß für die Inklusions-WG. Er hat eine Behinderung und kann nicht alleine leben. Für eine WG freut er sich auf junge und ältere
Mitbewohner. „Nun ist die Entwurfsplanung so weit gediehen, dass wir einen Förderverein und eine gemeinnützige Projekt-Aktiengesellschaft (AG) gründen wollen“, sagt Ellen Schallschmidt-Mietzsch. Die AG soll das Bauvorhaben umsetzen und dann an die Interessenten vermieten. Der Förderverein wird das Zusammenleben der Bewohner organisieren. So jedenfalls stellen es sich die Ebersbacher vor.
Am 1. Dezember zum Tag der offenen Tür wollen sie mit Interessenten ins Gespräch kommen, wollen ihre WG genauer vorstellen und auch die Verwurzelung im Ort stärken. „Wir haben die Ebersbacher, auch die Gemeinderäte, den Bürgermeister und Pflegedienste eingeladen“, sagt Schallschmidt-Mietzsch. Unter anderem mit der Evangelischen Schule für Sozialwesen in Moritzburg wird eine Kooperation für Erzieherpraktika angestrebt.
Wenn die künftigen Bewohner gefunden sind, soll die Planung gemeinsam abgeschlossen und der Umbau beantragt werden. 2026 ist die Eröffnung nun geplant. Aus gesundheitlichen Gründen und weil die Baukosten gestiegen sind, kam das Vorhaben etwas in Verzug. Doch jetzt haben die Ebersbacher schon genaue Vorstellungen für die Finanzierung und Förderung, die sie sich über die Aktion Mensch und den Dresdner Heidebogen erhoffen. „Wir wollen ein innovatives, gemeinnütziges und nachhaltiges Wohnprojekt der Inklusion auf die Beine bringen“, so die Initiatoren. Sie hoffen am 1. Dezember auf große Resonanz und gute Gespräche.
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Ellen Schallschmidt-Mietzsch
Birkenweg 3, 01561 Ebersbach